
So, bald ist sie vorbei, die "Friederike"! Dieser Sturm, der sich ein besonderes Datum ausgesucht hat. Auf den Tag genau vor 11 Jahren zog Kyrill über das Land und verursachte sehr großen Schaden. Damals erreichten die Sturmböen bis zu 225 km/h. Ein Wahnsinn. Dagegen sind die knapp 140 km/h von "Friederike" fast harmlos. Nein, sind sie natürlich nicht. Denn wahrscheinlich sind auch nach diesem Orkan wie fast immer auch Tote und Verletzte zu beklagen. Menschen und Tiere, die unverschuldet Sturm-Opfer werden. Dies ist tragisch und das "Warum" kaum zu erklären.
Dennoch können Stürme auch Botschaften vermitteln, uns Kraft, Mut, Gewissheit und Zuversicht geben. Okay, ich kann Deine Zweifel spüren und gebe zu, es fällt echt schwer! Aber, nach Kyrill zum Beispiel sind wunderschöne Aussichten auf den Bergkuppen des Sauerlandes entstanden, der Sturm hat tatsächlich Landschaften neu geordnet und damit im wahrsten Sinne des Wortes neue Perspektiven geschaffen. Wenn man es so nennen will, hat Kyrill uns auch ein wenig dazu gezwungen, das eine oder andere ganz neu zu ordnen. Und "Friederike" wird - wie Kyrill damals - auch jetzt wieder dafür sorgen, dass wir ein paar Veränderungen vornehmen werden in unserem mehr oder weniger unmittelbaren Umfeld.
Und dies übrigens alles ohne unser zutun. Wir haben weder den Sturm, noch seine Auswirkungen und noch weniger die Folgen bestellt. Oder? Er ist einfach so gekommen. Und, er wird auch einfach so wieder gehen - ohne unser zutun.
Vor diesem Hintergrund könnten unsere inneren Stürme auch als Chance verstanden werden. Sie wirbeln uns manchmal mächtig durcheinander, zerstören häufig vieles. Doch am Ende, wenn der Sturm sich gelegt hat, sehen wir häufig klarer, in welche Richtung sich unser Leben weiterentwickeln kann und darf. Wenn wir uns mal das Artikel-Foto anschauen, dann könnten sich nach einem Sturm plötzlich neue Türen zeigen, die bereit sind, sich zu öffnen. Es können dann neue Perspektiven und Chancen entstehen, die wir vorher vielleicht noch gar nicht gesehen haben.
Und wenn wir uns diese inneren Orkane ganz kurz aus der Sicht der buddhistischen Lebensphilosophie anschauen, dann könnten wir erkennen, dass es oft keinen Sinn macht, gegen Entwicklungen anzukämpfen, die nicht zu verändern sind. Wir können uns über einen Sturm mächtig ärgern, verhindern können wir ihn aber nicht. Warum also Energie ins Ärgern legen? Warum die Tatsache, die aktuell schlicht nicht zu ändern ist, in der Gewissheit annehmen, dass auch Kyrill und "Friederike" mit Sicherheit wieder gehen werden und danach Ruhe einkehrt?
Jeder Sturm hat seine Ursache, jeder Sturm ordnet und schafft fast immer neue Perspektiven, jeder Sturm ist trotz seiner Zerstörungskraft ein gutes Symbol dafür, dass sich immer alles verändert, weil er sich nach der Toberei garantiert wieder legt...
Auszeiten können uns dabei helfen, Schritt für Schritt Vertrauen in unsere eigene Stärke und in die Gewissheit zu entwickeln, dass wir Stürme überstehen und die neuen Perspektiven nicht nur sehen, sondern auch nutzen...

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